Corona – ein Wort, das sich erst mal garnicht so schlimm anhört. Das Wort trägt die ursprüngliche Bedeutung Kranz oder Kreis. Einen Kreis um jemanden bilden. Das klingt doch auch erst einmal recht gut. In der Antike gab es z.B. den Siegeskranz (Lorbeerkranz) für einen großen Erfolg.
In einem Kreis haben alle Dinge den gleichen Abstand zum Mittelpunkt. Ein Kreis kann aber auch ein bestimmte Gruppenzugehörigkeit markieren (ein Kreis bestimmter Personen) Seine Kreise ziehen – kann Aber auch Wellen schlagen. Es macht Sinn einmal hinter die Bedeutung der Worte zu sehen.
Was bringt uns dieser Kreis / Kranz nun?
Wir werden zu „social distancing“ angehalten, und gleichzeitig verbringen wir somit mehr Zeit im „kleinen Kreis“ unserer Familien. Wir richten nun zwangsläufig unsere Aufmerksamkeit auf unseren kleinsten Kreis auf den Kern unseres seins. Nur durch die Aktuelle Distanz zum Außen erlauben es sich nun auch die hartnäckigsten Ablenker – Leute die sich Dauerbeschallung von Außen suchen um nicht nach Innen schauen zu müssen- sich über den Sinn und Unsinn ihres derzeitigen Lebens Gedanken zu machen. Dieser Virus ist nicht nur Fluch – er gibt uns auch etwas positives. Er gibt uns Zeit. Zeit zum Umdenken. Zeit sich über einige Dinge klar zu werden. Zeit um Dinge wahrzunehmen, an denen wir sonst vorbeigerannt wären in Zeiten der Selbstoptimierung / Darstellung im Außen.
Doch nicht nur das. Wir nehmen auch die Bedürfnisse unserer Familie / Freunde / Nachbarn wieder mehr wahr. Die, die uns eigentlich nahestehen. Auch wie nahe sie uns eigentlich stehen, sehen wir, wenn wir nun die Zeit nutzen um sie uns mal genauer zu erfühlen.
Da bilden sich Nachbarschaftshilfen. Da kommen Gedanken auf wie Schutzbedürftig ist meine Mutter mein Vater – der Nachbar, der Freund/dieFreundin eigentlich? Wie kann Mann/Frau jetzt helfen? Was ist mein Beitrag zum Wohle der Gemeinschaft? Zum großen Ganzen? Wo ist da eigentlich mein Platz in diesem Kreis? Wo liegt jetzt meine Stärke?
Soziale Berufe / Berufe die schlecht bezahlt sind – das sind die, die unser Land derzeit am Laufen halten. Diese Menschen bekommen endlich die Wertschätzung entgegengebracht, die sie verdient haben. Ist das vielleicht deren – längst überfälliger kleiner Siegeskranz?
Da kommt ein großes Gefühl der Dankbarkeit und Werschätzung auf in Zeiten, in denen man sich auf das Wesentliche beschränkt. Wir streben nicht mehr so sehr danach was wir nicht haben, sondern sind dankbar für das was wir haben. Kollektiv! Jeder kennt diese Geschichten von Menschen die einen Lebensgefährlichen Unfall hatten und darauf hin ihr Leben umgekrempelt haben. Sie haben sich ihr bisheriges Leben angeschaut und sich entschieden etwas zu ändern, denn sie haben nur dieses eine. Diese Corona-Krise bietet uns kollektiv die Möglichkeit. Ein Professor in meiner Studienzeit sagte einmal zu mir „Menschen können sich nicht ändern, außer es widerfährt ihnen eine Extremsituation in ihrem Leben, dann können sie umdenken.“
Nehmen wir diese Chance an – fühlen wir diese Zeit mit allen Ihren Emotionen. Auch die Angst gehört da dazu. Dies ist eine Chance für uns alle im Inneren eine Kehrtwende zu starten. Ein Umdenken für diese Welt im Innen sowie im Außen. Lasst uns schauen was da kommt. Und versuchen wir bei all dem ruhig und im Vertrauen zu bleiben.
Da meine Meditationsabende ja nun leider aufgrund von Social distancing erst mal ausfallen müssen, habe ich mir überlegt, ob ich einen Abend per Zoom oder Skype veranstalten soll.
Was meint ihr?
Einzelsitzungen sind sowieso jederzeit per Skype möglich!
Kommt einfach auf mich zu, wenn ihr aktuell ein Thema habt das ihr gerne bearbeiten möchtet.