Rau(c)hnächte

„Die zwolff naecht zwischen Weihenacht und Heyligen drey Künig tag ist kein hauß das nit all tag weiroch rauch in yr herberg mache / für alle teüfel gespenst vnd zauberey.“ **

Die zwölf Nächte zwischen Weihnachten und Hl. Drei Könige waren seit je her die Zeit der Innenschau, des Reinemachens auf den Feldern, Grundstücken, in den Häusern und in den Köpfen. Hier wird verarbeitet und bereinigt, was zum Jahresausklang noch zu verarbeiten ist. Gute Vorsätze werden geschmiedet. Innegehalten.
Die 12 Rauhnächte waren als Bauernregel auch die Wettervorschau auf das kommende Jahr. Manch einer deutet die Träume in den Rauhnächten als Vorausschau für das was kommt in den nächsten 12 Monaten. Dabei steht die erste Nacht vom 24.12. auf den 25.12. für den Monat Januar und die Nacht vom 5.01. auf 6.01. für den Dezember.
Diese Zeit habe ich nun bewusst genutzt. Habe mir meine Träume notiert, bin in mich gegangen und nun bin ich gespannt, ob das was kommt, dem entspricht, was ich geträumt/gedeutet habe.
Geräuchert habe ich auch dieses Jahr wieder. Es tut so gut die alten Energien aus dem Haus zu treiben. Die schlechten Energien, die nicht mehr dort hingehören und doch wie gebannt dort verharren wollen, um uns immer und immer wieder zu prüfen. Raus damit was nicht zu uns gehört, raus mit dem Streit, der Trauer, der Wut, den Krankheitskeimen der letzten Wochen (Das räuchern wirkt nachweißlich gegen Krankheitskeime!).
Natürlich darf an dieser Stelle auch der gute Hausseegen nicht fehlen. Die gute Energie die nun statt den schlechten „ollen Kamellen“ einziehen darf habe ich ebenso hineingeräuchert.

So kann es starten, voller guter Energien und reinen Gedanken!
Auf ein glückliches, zufriedenes, erfolgreiches und gesundes Neues Jahr 2020!

**Sebastian Franck, Weltbuech: Spiegel vnd bildtniß des gantzen erdbodens … Tübingen 1534, zit. nach Hans Dünninger, Horst Schopf: Bräuche und Feste im fränkischen Jahreslauf. Kulmbach 1971, S. 24.